Hier kommt es nicht, wie z.B. bei den verschieden medikamentösen Verhütungsmethoden bei der Frau, zu einer Beeinflussung des Hormonhaushaltes und damit möglicherweise auch unter anderem der Libido. Was beruhigend ist aber nicht geplant werden sollte: man kann sie auch wieder rückgängig machen.
Durch einen kleinen operativen Eingriff in örtlicher Betäubung werden die Samenleiter durchtrennt, teilweise entfernt und die Enden unterbunden. So wird verhindert, dass die Spermien, die im Hoden produziert werden, auch in den Samenerguss gelangen können.
Als Operationsvorbereitung sollte drei Tage vor dem Eingriff eine komplette Rasur im Genitalbereich erfolgen.
Da die Situation möglichst entspannt ablaufen sollte, besteht die Möglichkeit eines zusätzlichen „Dämmerschlafs“ einer sogenannten Analgosedierung (Achtung, anschließend besteht eine Verkehrsuntauglichkeit). Dann werden die beiden Samenleiter in örtlicher Betäubung, die vor dem Eingriff eingespritzt wird, über einen kleinen Schnitt am Hodensack freigelegt, ein ca. 1 cm langes Segment entnommen, die beiden Enden dann wieder durch Elektrokoagulation und Naht verschlossen und der Schnitt zur Blutstillung schichtweise verschlossen. Der gesamte Eingriff dauert ca. 20 Minuten. Nach einer gewissen Ruhezeit im Aufwachraum kann der Patient dann wieder in Begleitung eines Angehörigen nach Hause gehen. Zuerst wirkt dann noch die örtliche Betäubung weiter, sollten später Wundschmerzen auftreten, können diese gut mit z.B. einem Ibuprofen-Präparat, das verschrieben wird, behandelt werden.
Am nächsten Tag erfolgt dann eine erste Wundkontrolle in der Praxis. Direkt nach dem Eingriff sollte eine konsequente Ruhephase von ca. drei Tagen zur Sicherung der Wundheilung sowie ein Sport- und sexuelle Karenz für ca. 7-10 Tage eingehalten werden.
In der Folgezeit sollten bis zur vollständigen Abheilung der Wunden zur Fixation der Hoden enge Unterhosen getragen werden. Weitere Einschränkungen gibt es dann nicht mehr.
Besonders zu beachten ist, dass bis zur mikroskopischen Sicherung des OP-Erfolges und dem Nachweis der kompletten Entleerung der Samenspeicherblasen weiterhin verhütet werden muss!
Nach zwei Monaten, und der dann kompletten Heilung und Stabilisierung der inneren Wunde, werden zwei aufeinanderfolgende Spermaproben mikroskopisch auf Spermienfreiheit untersucht. Da nur ca. 2-5 % des Samenergusses Spermien sind, kann man nach der Sterilisation keine Veränderung des Samenergusses mit bloßem Auge sehen. Erst wenn zwei aufeinanderfolge Spermaproben mikroskopisch spermienfrei sind, kann auf eine anderweitige Verhütung verzichtet werden.